In digitalen Gesellschaften bewegen sich Verbraucher:innen jeden Tag in vielfältig ausgestalteten und regulatorisch unterschiedlich (stark) verfassten Datenökonomien. Sowohl die Koordination des Berufslebens als auch die Organisation des sozialen Umfelds, die Gestaltung von Freizeitaktivitäten und die Selbstkonstitution in soziodigitalen Umgebungen ist ökonomisch gerahmt. Das Projekt Datenökonomien: Verbraucherverhältnisse und Geschäftsmodelle verfolgt das Ziel, die Strukturen dieses datenökonomischen Umfelds sichtbar zu machen, zu analysieren und Schlüsse aus den gewonnenen Erkenntnissen mit Blick auf den Status informationeller Privatheit zu ziehen.

Das Teilprojekt ist integriert in das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte interdisziplinäre Verbundprojekt Forum Privatheit – selbstbestimmtes Leben in der digitalen Welt, an welchem neben der Soziologie die Disziplinen Ethik/Philosophie, Informatik, Ökonomik, Psychologie und Rechtswissenschaft sowie Expert:innen aus dem Datenschutz-Bereich beteiligt sind. Laufzeit: 04/2017 bis 03/2021.

In die Visualisierung der Projektergebnisse des Teilprojekts „Datenökonomien: Verbraucherverhältnisse und Geschäftsmodelle“ floss die Expertise des Fachgebiets Soziologische Theorie der Universität Kassel (Prof. Jörn Lamla) sowie des Fachgebiets Neue Medien der Kunsthochschule Kassel (Prof. Joel Baumann) mit ein. Diese Kooperation ist bereits das zweite gemeinsame Projekt, in dem im Sinne einer echten Kollaboration jenseits einer reinen Auftragsarbeit künstlerisch-forscherisch zusammengearbeitet wurde. An dem vorangegangenen Projekt Privacy-Arena und der daraus resultierenden Webseite sowie dazugehörigen Ausstellung waren damals neben den beiden Fachgebietsleitern schon die wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen Barbara Büttner, Dr. Carsten Ochs, Fabian Pittroff sowie der künstlerische Mitarbeiter Mike Huntemann beteiligt und konnten nun dieses praktische Wissen in die jetzigen Arbeiten mit einfließen lassen. So war es insbesondere diese fortwährende interdisziplinäre Zusammenarbeit und das daraus resultierende Erfahrungswissen der beteiligten Mitarbeiter:innen, die sich immer wieder als fruchtbar erwiesen haben, eine produktive forscherische Verschränkung von Kunst und Wissenschaft zu ermöglichen.