Runtastic sammelt die Daten der Nutzer:innen und wertet diese am Backend zu Werbezwecken aus. Bis 2018 war es externen Anbieter:innen möglich anhand dieser Daten personalisierte Werbung auf der Plattform zu schalten. Seit 2019 werden externe Anbieter:innen ausgeschlossen und die App alleinig vom Eigentümer Adidas mit Werbebotschaften bespielt.1 Um nachzuvollziehen, wie die Plattform die gesammelten Daten für Werbezwecke einsetzt, lohnt sich ein Blick in die „Advertising Opportunities”-Broschüre des Unternehmens von 2017. Die Broschüre wendet sich an potentielle Werbekunden und war für eine Weile im Internet öffentlich zugänglich. Es werden darin insbesondere die Targeting-Optionen der Plattform spezifiziert. In den „Targeting Options“ der Broschüre von 2017 werden zahlreiche Targeting-Parameter gelistet, wie etwa persönliche Daten (z. B. age, age group), Fitness- und Gesundheitsdaten (z. B. distance, duration, pace, speed, heart rate) als auch „Subjektivierungsdaten“ (surface, mood).2 Je mehr Daten Nutzer:innen nun in die App einspeisen, in der Hoffnung sich selbst zu einem fitten Subjekt zu formen, desto zielgenauer können sie wiederum von Werbemaßnahmen erfasst und ihr Verhalten vorhergesagt werden. Mittlerweile taucht die Broschüre im Internet nicht mehr auf, weil die App seit Ende 2018 keine externe Werbung mehr schaltet, sondern nur noch als Marktforschungs- und Direktmarketing-Instrument des Eigentümers fungiert.